Bandscheibentherapie nach McKenzie (KG)
Bei einem Bandscheibenvorfall (Prolaps) oder einer Vorwölbung (Protrusion) zeigen sich zunächst Schonhaltungen und ausstrahlende Schmerzen in ein zum Wirbelsegment gehörendes Hautgebiet. Fast immer, außer nach einem Trauma (Unfall), sind es Folgen einer Körperfehlstatik. Der Bandscheibenschaden zeigt sich in der Regel auf der Seite, wo die Krümmung der Wirbelsäule ist. Bei einer starken Belastung, z. B. einer Drehbewegung beim Bücken, wird der Bandscheibenkern verstärkt in die mehr geöffnete Segmentrichtung gedrückt. Im Extremfall wird aus der Bandscheibenvorwölbung ein Vorfall, der Faserring der Bandscheibe reißt ein und Gewebe tritt aus. Je schneller die Körperfehlstatik korrigiert wird, umso eher kann mit der Therapie nach McKenzie begonnen werden.
Diese wird je nach Richtung des Vorfalls in Bauch- oder Seitenlage bei Dachstellung der Behandlungsbank durchgeführt, um den Bandscheibenkern wieder zu zentrieren. Danach kann der Betroffene mit krankengymnastischen Übungen beginnen, auch als Hausaufgabe, um die Muskulatur zu stabilisieren, zunächst in liegender, dann in stehender Position. Bandscheiben brauchen - entgegengesetzt zu früheren Meinungen - Druck und nicht Entlastung. Daher erleiden Menschen, die Lasten auf dem Kopf tragen, so gut wie keine Bandscheibenvorfälle. Eine Bandscheibenoperation sollte nur erfolgen, wenn Lähmungserscheinungen oder Stuhlgangsprobleme auftreten.