Lagerungsschwindel (KG)

Behandlung des horizontalen Bogengangs

Die Therapie von Schwindelerkrankungen wird in der Ausbildung zum Physiotherapeuten meist zu wenig beachtet. Allerdings können diese Beschwerden physiotherapeutisch gut behandelt werden. Dazu gehört der gutartige Lagerungs- schwindel. Es reicht jedoch nicht aus, wenn der Arzt dem Patienten einen Übungszettel aushändigt. Die meisten Patienten sind hiermit überfordert, die Anleitungen sind darüber hinaus oft veraltet. Ein Lagerungs- beziehungsweise Befreiungsmanöver sollte nur von einem ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden. Bei Lagewechsel, z. B. vom Liegen zum Sitzen, kommt es zu anfallartigen Drehschwindelattacken kommen, die in der Regel 10 bis 30 Sekunden dauern. Sie können von Übelkeit und Erbrechen begleitet sein. Die Ursache hierfür ist eine Verlagerung von Kalziumkarbonatkristallen vom Utrikulus (kleiner Beutel; Schlauch) des Vestibularorgans (Gleichgewichtsorgans) der drei Bogengänge des Innenohres.

Eine Untersuchung beim Hausarzt bzw. Hals-Nasen-Ohrenarzt ist sinnvoll. In der physiotherapeutischen Behandlung werden nach der Befundaufnahme Tests durchgeführt, deren Ergebnissen die Behandlung bestimmen. In jedem Fall sollte die Halswirbelsäule, besonders bei Funktionsstörungen der Kopfgelenke (Atlasfehlstellung), mit untersucht und ggf. mitbehandelt werden. Wenn die Beschwerden andauern, müssen mit dem Patienten die Manöver so lange geübt werden, bis er sie zu Hause korrekt durchführen kann.